Freitag, 29. Januar 2016

Was an Zombieserien wirklich unrealistisch ist und was der Bachelor damit zu tun hat



Ich gebe offen zu „The Walking Dead“ ist eine meiner aktuellen Lieblingsserien.
Ich bin eben kulturell vielseitig interessiert, von hochgeistig bis „Gehirne fressen“.
Das meine Frau meine Vorliebe für dieses Untoten-Endzeit-Drama nicht teilt ist weder schlimm noch verwunderlich.
Es ist halt Geschmackssache, womit man manchmal nicht anspruchsvoll unterhalten werden möchte.
Ich habe meine Zombies und sie hat den Bachelor. Wobei beide Formate ja durchaus den gleichen Inhalt haben: Viele, auf untot geschminkte Körper wollen jemanden vernaschen.
Als ich neulich davon sprach, dass es ja bald mit „The Walking Dead“ weitergehe, fragte meine Frau:
„Die wievielte Staffel ist denn das jetzt?“
„Die sechste“, sagte ich.
„Was, die sechste? Wann sind denn die endlich alle mal aufgefressen?“, fragte meine Frau entrüstet und fuhr fort: „Es ist ja wohl total unrealistisch, dass man solange eine Zombie-Apocalypse überlebt.“
Für mich ist das bereits jetzt schon ihr Satz des Jahres.
Aber er ließ mich dann doch auch nachdenken über den Unterschied zwischen Fiktion und Wirklichkeit und auf einmal wurde mir klar, was mir unterbewusst schon seit 5 Staffeln komplett unrealistisch hätte vorkommen müssen.
In dieser Serie werden Amerikaner gezeigt, die sich gegen die Zombies verteidigen wollen, aber nicht wissen, wie man eine Schusswaffe bedient.
Also, wenn das nicht unrealistisch ist, dann weiß ich es auch nicht.


Als Musiktipp natürlich was für beide Seiten: Guns N´ Roses:



Mittwoch, 13. Januar 2016

Je suis Facebook



Es gibt da ein Land, das heißt Facebook.
Es hat 1,4 Milliarden Einwohner und kann als digitale Monarchie bezeichnet werden, an deren Spitze der König Mark Zuckerberg (auch CEO genannt), steht.
Über die Einwohner des Landes lässt sich folgendes sagen:

Alle Facebooker klauen wie die Raben.
Meist beklauen sie sich gegenseitig. Es werden Bilder und Sätze von anderen gestohlen 
um sie dem Freundeskreis als Eigenleistung zu präsentieren.
Ein Unrechtsbewusstsein existiert nicht. Man denkt, das generell alles umsonst ist.
Das kommt daher, weil der Facebooker eine sehr geringe Bildung hat.
So möchte man auch nicht selbst über Dinge nachdenken, sondern lässt sich von Parolen und zweifelhaften Bildern von außen überzeugen. Da man auch sehr faul ist, prüft man diese Bilder und Aussagen auch nicht nach, vor allem dann nicht, wenn sie sowieso die vorherrschende Meinung vieler widergibt.
So ist es sehr leicht, sich in Facebook zu radikalisieren.

Dienstag, 12. Januar 2016

Wie mich meine Tochter einmal fünf Minuten lang für cool hielt


Mittlerweile hat sich unsere Tochter Sophie daran gewöhnt, dass ihr Vater öfter mal abends nicht zu Hause ist, weil er irgendwo fremden Leuten Blödsinn erzählt oder ihnen Songs vorspielt und sie dann hoffentlich klatschen.
Wenn ich jetzt nachmittags vor einem Auftritt mit Gitarre und Texten bewaffnet in ihrer Zimmertür stehe und mich mit einem „schönen Abend noch, Spätzchen, bis morgen“ verabschiede, dann erwidert sie nur „Viel Spaß Papi, bis morgen“, ohne von ihrem Buch aufzusehen, falls sie denn überhaupt schon zu Hause ist und mir nicht morgens beim Frühstück bereits „Viel Spaß heute Abend, Papi, bis morgen“, gewünscht hat, ohne von ihrem Müsli aufzusehen. 
Will sagen: Das Kind weiß bescheid.
Sie weiß, dass der Papi bei dem, was er da abends macht, viel Spaß hat und sogar Geld dafür bekommt.
Dieses Konzept war ihr nicht von Anfang an klar, wie folgender Dialog zeigt, den ich mit ihr hatte, als sie fünf Jahre alt war. 

Mittwoch, 6. Januar 2016

Liebesnot oder „Ich … du weißt schon!“


Es ist ja nun nicht so, dass ich die drei berühmten Worte überhaupt nicht verwende. 
Aber wenn ich von ebay was fürs Leben gelernt habe, dann das viel benutzte Sachen irgendwann Gebrauchsspuren aufweisen.
Deshalb setze ich die von meiner Frau manchmal vehement geforderten Worte lieber sehr sparsam ein. Wenn es dann mal passiert, ist es dafür umso schöner oder auch überraschender. Das kennen wir doch auch aus der Natur. Die Singzikade zum Beispiel, die schlüpft ja auch nur alle 7 Jahre und das ist dann immer ein großes Hallo, wenn sie sich zu Tausenden mühsam aus dem tiefen Erdreich kämpfen und dann empor steigen. Vielleicht sind Insekten jetzt ein komisches Beispiel, aber für eine Vergleichsgröße sollte es gehen.
Bei den Singzikaden singen übrigens ja nur die Männchen, falls Sie das noch nicht wussten. Die alten Griechen wusste das aber damals schon und hatten da so einen Spruch, der ging: „Glücklich sind die Zikaden, denn sie haben stumme Weiber!“ Ist nicht von mir! Beschwerden sind bitte an die Nachfahren des griechischen Dichters Xenachos zu richten.

It's a Man's Man's Man's World ...im Supermarkt

Es gibt ihn tatsächlich immer noch, den Draufgänger, der sich gegen alle geltenden Grundgesetze stemmt, der auf Ökologie und Ökonomie pfeift und sein Abenteuer so unbedarft angeht, als gelte es noch mal den Seeweg nach Indien zu entdecken. 
Die Rede ist vom einkaufenden Mann! Genauer gesagt ist die Rede vom alleine einkaufenden Mann. Was sich vor gar nicht allzu langer Zeit noch in Supermärkten abspielte war eine Mischung aus maskuliner Überheblichkeit und eiskaltem, weiblichen Kalkül. Brauchte die Herzensdame Samstagmittag nämlich mal für zwei Stunden ihre Ruhe, um was wegzuputzen, hat sie dem Liebsten schon mal fünf bis sechs Begriffe auf einen Zettel geschmiert und ihn damit in den Supermarkt geschickt.