Sonntag, 24. Dezember 2017

Ein Lichtlein brennt...

Weihnachten – das Fest der 1000 Lichter. 
Schwierig wird es aber, wenn es sich bei diesem Beinamen nicht um eine niedliche Übertreibung handelt, sondern um das exakte Ergebnis der Dekorationsbemühungen der Frau im Haus. Und richtig schwierig wir es, wenn ebenjene Frau aus dem oberen Stockwerk rufend mit der Bitte an einen herantritt: „Mach doch mal die kleine Lampe im Wohnzimmer an.“ Ich stand nämlich in besagtem Wohnzimmer, das zu Weihnachten eine Lichtquellendichte vorzuweisen hat, die es spielend mit der Innenstadt von Las Vegas aufnehmen konnte.
Also gestattete ich mir eine notwendige Nachfrage.
„Welche Lampe meinst du denn?“
„Na, die auf dem Tischchen!“, kam prompt die Antwort aus den oberen Gefilden.
An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass unser Aufkommen an vierbeinigen Ablagefreunden auch eher überdurchschnittlich hoch ist und sich auf jedem dieser Tischchen mindestens ein Leuchtelement befindet, was mich zu einer weiteren Nachfrage zwang.
„Auf welchem Tischchen?“
„Na, das am Fenster!“, hörte ich die Stimme meiner Frau und glaubte darin auch schon ein Augenrollen zu vernehmen.
Gut, wir hatten den Verdächtigankreis nun etwas verkleinert, denn in unserem Wohnzimmer befinden sich drei Fenster.
An jedem ein Tisch und darauf, richtig, Lampen.
Ich nahm also all meinen Mut zusammen und hoffte, das meine letzte Nachfrage endlich und sprichwörtlich Licht ins Dunkel bringen würde.
„An welchem Fenster?“, fragte ich und ohne das ich es wollte, brach meine Stimme bei der zweiten Fenstersilbe.
Noch bevor meine Frau zu ihrer Endgegner-Antwort ansetzte, konnte man deutlich Augenrollen und Kopfschütteln vernehmen.
„Na, das Fenster, das ich zuletzt geputzt habe.“
Ich gab auf. Es hatte keinen Zweck, obwohl ich so weit gekommen war. Das Ziel vor Augen musste ich einsehen, ich war geschlagen.

Es scheint, als bliebe mir einfach nichts anderes übrig, als an Weihnachten alle Lampen an zu haben…

Fröhliche Weihnachten everyone...